14. Februar 2014

Der Einkauf als Kunde


Quelle
In vielen Läden, z.B. im Lebensmittelgeschäft, findet ein Herr heute selten die Gelegenheit, seinen Hut nach dem Gruß beim Eintritt irgendwo abzulegen. Er kann ihn also, da man ja mit dem Hut in der Hand schlecht bezahlen kann, in solchen Fällen ruhig wieder aufsetzen und sich beim Verlassen des Ladens, vor allem, wenn er Pakete tragt, mit einem freundlichen Gruß und einem Kopfnicken oder einer leichten Verbeugung verabschieden.
Man macht sich und den Mitmenschen das Leben leichter, wenn man vor dem Start zum Einkauf folgende Regen beachtet :

  • Sei adrett gekleidet, auch wenn du nur einmal „schnell um die Ecke“ zum Kaufmann gehst. Es ist nicht schön, wenn man dich mit unordentlicher Frisur, im nicht ganz einwandfrei sauberen Kleid oder mit schlurfenden Hausschuhen über die Straße gehen sieht.
  • Suche dir zum Einkaufen nicht gerade die Mittagszeit oder5 die Stunde vor Ladenschluss aus, sondern überlasse in diesen Stunden die Läden den Berufstätigen, die meistens zu anderen Zeiten nicht einkaufen können.
  • Grüße freundlich wenn du einen Laden betrittst und verlässt. Du brauchst dich übrigens nicht zu schämen, einen Laden, ohne gekauft zu haben, zu verlasen, falls du das dir Zusagende nicht gefunden hast. Der Anstand erfordert aber, das du dann z.B. höflich sagst: „Ich möchte doch noch woanders Umschau halten - haben Sie vielen Dank für Ihre Mühe“ oder ähnliches und dass du beim abschied freundlich guten Tag usw. sagst
  • Schreibe dir auf ,was du brauchst, und fange mit dem Überlegen nicht erst am Ladentisch an! Man kann dort seine Studien machen über die menschliche (vor allem weibliche!) Unentschlossenheit und Langsamkeit! Auch die anderen Käufer wollen an die Reihe kommen. Auf jeden Fall ist der Käufer, der weiß, was er will, und seinen Kauf überlegt ausführt, der rücksichtsvollere und wohlerzogenere.
  • Drängle dich nicht vor, wenn du noch nicht an der Reihe bist. Es gibt Läufer, die prinzipiell „auf Lücke“ und „Überrunden“ ausgehen – sie zählen nicht zu den sympathischen. Wenn du es wirklich einmal aus einem triftigen Grund sehr eilig hast (gemeint sind hier nicht die, die aus durchsichtigen Gründen immer „zur Bahn“ müssen), dann bitte die vor die stehenden um die Erlaubnis, ausnahmsweise vor ihnen bedient zu werden, und erledige dein Einkauf dann besonders schnell.
  • Nörgle nicht dauernd an dem „Frollein“ oder an einem Verkäufer herum. Wenn du wirklich Grund zur Klage hast, bring sie beim Ladeninhaber vor, und zwar möglichst dezent. Es ist nicht taktvoll Beschwerden lauthals vor versammelter Käuferschaft zu äußern.
  • Sei vor allem in Lebensmittelgeschäften zurückhaltend, wenn du Waren aussuchst. Es gibt Frauen, die jeden Käse, jedes Brot anfassen müssen, um zu prüfen, ob der Käse weich genug, das Brot nicht zu hart gebacken ist u.a.m. Ein guter Kaufmann wird das sowieso nicht zulassen, also versuche nicht, eine Ausnahme zu erreichen. Pass auch auf, dass deine Kinder die Waren in den Läden nicht anfassen oder gar vom Ladentisch nehmen. Versuch auch nicht zu handeln. Gute Geschäfte haben feste Preise, von denen sich sowieso nicht abgehen. Vermeide es, anschreiben zu lassen (außer z.B. bei den Frühstücksbrötchen), es führt oder zu Misshelligkeiten, und du musst das Geld irgendwann doch bezahlen.
  • Tiere dürfen in Lebensmittelgeschäften nicht mitgebracht werden. Lass also auch deinen Struppi oder seinen Fips zu Hause, wenn du Wurst oder Milch holst. Denn wenn dein Kaufmann auch gute Miese zum bösen Spiel macht – das verhütet nicht, das ihr beide ein Strafmandat bekommen könnt.

Wie sehr die Zeit sich doch verändert hat. Abgesehen vom Fleischer oder Bäcker bedient man sich heute selber, macht sich nicht mehr schick zu einkaufen und was ich am meisten bedauere. Der Kunde ist meistens nicht in der Lage „Guten Tag“ oder „Aus Wiedersehen“ zu sagen.

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